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"Lass dich nicht blenden von lauten Selbstdarstellern"

  1. Liebe Kristina, willkommen im Hummelshain! Dein Kinder- oder Jugendbuch hat ja einen geradezu barocken Titel. Worum geht es?

 

Es geht um Freundschaft und Selbstvertrauen: Der verträumte und schüchterne 9-jährige Jonas lernt seine forsche und quirlige Nachbarin Mariola kennen. Die beiden unterschiedlichen Kinder freunden sich an und verbringen trotz des Lockdowns schöne Tage in den Straßen und Gärten der Stadt. Eines Tages führt eine geheimnisvolle Katze sie zu einem stillgelegten Bergwerk mit einer unterirdischen Straßenbahnlinie. Die beiden machen sich auf die nächtliche Fahrt in eine wunderschöne Parallelwelt. Doch über eben diesen unterirdischen Weg erreicht jemand anderes diese Welt, der die ländliche und friedliche Idylle zu gefährden droht. Mehr als einmal müssen Jonas und Mariola all ihren Mut aufbringen, um das zu verhindern.

  

Hast Du schon währen der Pandemie mit dem Buch begonnen oder war es eine Art „Erinnerungsarbeit“ danach?

 

Die Idee kam mir bereits in der Pandemie-Zeit, und zwar aus damals aktuellem Anlass: Wie auch im Buch ist ein kreativer Wirbelwind in unser Leben getreten. Einige Monate lang haben sie und mein Sohn gemeinsam eine schöne und bereichernde Zeit erlebt. Da ja Besuche in geschlossenen Räumen untersagt waren, haben die beiden ihr Zusammensein nach draußen verlegt: in den Straßen der Stadt herumstreunen, Picknick im Garten, Phantasieren und Dinge ausprobieren. Und ich dachte: „Wow, so beginnen Kinderromane!“.

Wir als Familie hatten also das Glück, die Pandemie weniger als deprimierenden Stillstand sonders als verrückte ereignisreiche Zeit in Erinnerung zu behalten.

Bis ich mich dann aber an das Buch gesetzt und schließlich geschrieben habe, verging einige Zeit. Peu à peu habe ich Bilder im Kopf entwickelt, Ideen gesammelt und die Hauptgeschichte geschrieben.

 

Die Kinder erleben in ihrem magischen Abenteuer eine eigentümlich ländlich-heile Welt, die von kapitalistischen Stadtplanern bedroht wird. Doch es bleibt nicht beim Apell, alles beim alten zu lassen. Wie würdest Du die Botschaft auf den Punkt bringen?

 

Ach nö, alles beim Alten behalten klingt so reaktionär. Ich würde eher sagen: Lass dich nicht blenden von lauten Selbstdarstellern. Schätze, was du hast. Und spring auch mal über deinen Schatten - du bist stärker, als du denkst!


 
 
 

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